Neuer Dacia Duster

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Der Budget-Champion auf dem Prüfstand

Der Dacia Duster der dritten Generation wurde Ende 2023 vorgestellt und kam 2024 auf den Markt.

Jetzt, ein Jahr später, ist es Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme. Hat sich der günstige SUV bewährt? Hält er, was Dacia versprochen hat? Oder merkt man schon, dass die Konkurrenz technisch einen Schritt weiter ist?

Ein Jahr auf der Straße – Wie gut schlägt sich der neue Duster?

Seit der Markteinführung im Jahr 2024 hat der Dacia Duster in Europa solide Verkaufszahlen erzielt. Kein Wunder: Er bietet ein robustes Konzept, einen unschlagbaren Preis und eine Einfachheit, die viele Käufer schätzen.

Doch im direkten Vergleich mit aktuellen Modellen anderer Hersteller fällt auf: Die Zeit bleibt nicht stehen, und was 2024 noch als modern durchging, wirkt 2025 in manchen Bereichen schon etwas angestaubt.

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Design & Verarbeitung – Robuster Look mit Schattenseiten

Optisch hat Dacia alles richtig gemacht. Der Duster 2024/2025 steht selbstbewusst auf der Straße: Mehr Kanten, bulligere Kotflügel und die neue Y-förmige LED-Lichtsignatur verleihen ihm einen modernen Auftritt. Die Bodenfreiheit von bis zu 217 mm signalisiert Offroad-Tauglichkeit, während die kompakten Maße von 4,34 Metern Länge und 1,81 Metern Breite den SUV noch alltagstauglich halten.

Doch beim genauen Hinsehen zeigen sich Schwächen. Die Materialien im Innenraum sind weiterhin stark auf Kostenreduzierung getrimmt. Hartplastik dominiert, und auch wenn Dacia in der „Extreme“-Variante optische Aufwertungen wie strukturierte Oberflächen anbietet, bleibt das haptische Erlebnis deutlich unter dem, was andere Hersteller im gleichen Preissegment liefern. Wer viel Wert auf eine hochwertige Anmutung legt, wird hier enttäuscht.

Motoren – Solide, aber keine Revolution

Beim Antrieb setzt Dacia auf eine bewährte Auswahl an Benzin-, Diesel- und Hybridmotoren.

Der 1.0 TCe 90, ein dreizylindriger Turbobenziner mit 90 PS und 160 Nm Drehmoment, macht nur im Stadtverkehr eine halbwegs gute Figur – doch sobald es auf die Autobahn geht oder Steigungen ins Spiel kommen, stößt er gnadenlos an seine Grenzen. Beschleunigung? Zäh. Überholmanöver? Vergiss es. Wer ein bisschen mehr Power will, kommt um den 1.3 TCe mit 130 oder 150 PS nicht herum.

Mit seinem 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbomotor und bis zu 250 Nm Drehmoment liefert er ein deutlich souveräneres Fahrgefühl. Besonders die 150-PS-Version mit Automatik und optionalem Allrad sorgt für spürbar mehr Dynamik, ohne dabei völlig durstig zu werden. Trotzdem bleibt ein Problem: Während Konkurrenten längst auf Mild-Hybrid-Technik setzen, um Effizienz und Performance zu steigern, bleibt der Duster hier auf dem technischen Stand von gestern.


Wer Langstrecke fährt oder echte Durchzugskraft will, landet beim 1.5 Blue dCi Diesel mit 115 PS und 260 Nm Drehmoment. Das Triebwerk ist bewährt, sparsam und schafft reale 4,9 Liter auf 100 km – Werte, von denen die Benziner nur träumen können. Auf der Autobahn läuft der Diesel gelassen, zieht mit seiner Kraft ordentlich durch und ist die beste Wahl für Vielfahrer. Doch genau hier liegt der Haken: 2025 ist der Diesel ein aussterbendes Konzept.

Immer mehr Städte ziehen die Daumenschrauben an, Umweltzonen machen es schwieriger, und Dacia hat den Anschluss verpasst. Kein Mild-Hybrid, keine fortschrittliche Abgasnachbehandlung, kein intelligentes Energiemanagement – der Diesel bleibt, was er immer war. Wer ein Auto für die nächsten zehn Jahre sucht, sollte sich gut überlegen, ob er auf eine auslaufende Technologie setzen will. Doch für die, die ihn brauchen, bleibt er die verlässlichste Option im Duster-Lineup.


Die große „Innovation“ soll der 1.6 Hybrid mit 140 PS sein – doch wer hier echten Fortschritt erwartet, wird enttäuscht. Der Saugbenziner mit 1,6 Litern Hubraum wird von einem Elektromotor unterstützt, doch das Konzept ist eher halbherzig umgesetzt. Auf dem Papier klingt es gut: Kurzzeitig rein elektrisches Fahren, weniger Verbrauch in der Stadt, hybridtypische Effizienz. Doch die Realität sieht anders aus: Die Mini-Batterie hält kaum für 5 Kilometer rein elektrisches Fahren, die Rekuperation bringt im Alltag kaum Vorteile, und sobald der Akku leer ist, schleppt sich der Verbrenner allein durchs Geschehen.

Ein echter Plug-in-Hybrid? Fehlanzeige. Wer sich von „Hybrid“ eine ernsthafte Spritersparnis erwartet, wird schnell merken, dass das System veraltet und nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Dennoch bleibt es für Kurzstrecken und Stadtverkehr die sparsamste Wahl im Duster-Angebot – wenn man mit den technischen Limitierungen leben kann.


Fazit zum Antrieb:
Dacia hält an solider, aber nicht mehr ganz zeitgemäßer Technik fest. Während andere Hersteller 2025 längst auf Mild-Hybride oder effiziente Plug-in-Modelle setzen, bleibt der Duster eher konservativ. Das reicht für viele Kunden aus – doch wer wirklich zukunftssicher kaufen will, könnte sich woanders umsehen.

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Ausstattung – Alles Wichtige dabei, aber nichts darüber hinaus

Dacia bleibt seiner bewährten Strategie treu: Der Duster soll erschwinglich bleiben und bietet daher eine Ausstattung, die auf das Wesentliche reduziert ist. Wer auf Luxus und High-Tech-Spielereien Wert legt, wird hier nicht fündig. Doch für alle, die ein funktionales SUV ohne unnötigen Firlefanz suchen, hat der Duster nach wie vor einiges zu bieten – wenn auch mit ein paar spürbaren Einschränkungen.


Basisversion „Essential“ – Funktional, aber spartanisch

Die Einsteigerversion „Essential“ ist auf das absolut Nötigste reduziert. Wer sich für diese Variante entscheidet, erhält immerhin LED-Scheinwerfer, elektrische Fensterheber vorne und eine manuelle Klimaanlage. Ein kleines Display mit einer simplen Radioeinheit gehört ebenfalls zur Grundausstattung.

Allerdings fehlt hier vieles, was selbst in der günstigen Konkurrenz mittlerweile Standard ist: kein Touchscreen, keine Einparkhilfe, kein Tempomat, keine Sitzheizung. Das bedeutet: Wer sich für das Basismodell entscheidet, sollte sich auf eine recht rudimentäre Ausstattung einstellen.


Mittlere Ausstattung „Expression“ – Mehr Komfort für den Alltag
Die nächsthöhere Ausstattungslinie, „Expression“, bringt einige sinnvolle Extras mit sich und dürfte für die meisten Käufer die beste Wahl sein. Hier gibt es ein 8-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem mit Smartphone-Integration per Apple CarPlay und Android Auto (allerdings nur mit Kabelverbindung!), eine Rückfahrkamera, elektrische Fensterheber vorne und hinten sowie einen Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer.

Dazu kommt ein etwas aufgewertetes Interieur mit hochwertigeren Sitzbezügen, doch auch hier bleibt die Materialauswahl überwiegend hartes Kunststoff. Die Soundanlage ist besser als in der Basisversion, aber weit entfernt von echtem Hi-Fi-Klang.


Top-Modell „Extreme“ – Die beste Wahl, aber mit Abstrichen
Die Top-Ausstattung „Extreme“ bietet das Maximum, das im Duster möglich ist. Dazu gehören:

• 9,3-Zoll-Touchscreen mit kabelloser Apple CarPlay/Android Auto-Funktion
• Sitzheizung für Fahrer- und Beifahrersitz
• Schlüsselloser Zugang & Startknopf
• Klimaautomatik statt manueller Klimaanlage
• Offroad-Design-Elemente (beim 4x4-Modell mit spezieller Gelände-Ausstattung)
• 360-Grad-Kamera für eine bessere Rundumsicht

Das klingt auf dem Papier gut, doch auch hier gibt es Schwachstellen. Was 2025 mittlerweile in vielen SUV-Modellen Standard ist, fehlt im Duster komplett:

• Kein digitales Cockpit – weiterhin klassische Analog-Instrumente mit kleinem Display
• Kein modernes Assistenzpaket – Es gibt weder adaptiven Tempomat noch einen Autobahnassistenten
• Kein Head-up-Display oder andere innovative Features, die den Alltag komfortabler machen könnten

Vor allem in puncto Assistenzsysteme ist der Duster deutlich im Hintertreffen. Während andere Hersteller teilautomatisiertes Fahren, Stauassistenten und erweiterte Notbremssysteme bieten, bleibt der Duster bei einem soliden, aber einfachen Sicherheitsniveau stehen.


Fazit zur Ausstattung: Solide und funktional, aber nicht wirklich konkurrenzfähig. Der Duster liefert, was nötig ist, doch in Sachen Technologie hinkt er mittlerweile hinterher.

Fahrverhalten – Ein SUV, das macht, was er soll

Der Dacia Duster fährt sich so, wie man es von ihm erwartet. Kein sportliches Fahrverhalten, keine Hochleistungs-Fahrwerkstechnik – aber ein solides, stabiles SUV-Gefühl.

• Fahrwerk: Komfortabel, aber eher weich. Wer eine dynamische Fahrweise bevorzugt, wird schnell merken, dass der Duster in schnellen Kurven recht stark wankt.

• Lenkung: Direkt genug für den Alltag, aber ohne echte Rückmeldung. Auf der Autobahn kann das etwas schwammig wirken.

• Geräuschdämmung: Leider weiterhin ein Schwachpunkt. Ab 130 km/h wird es laut im Innenraum, und der Windwiderstand macht sich bemerkbar.

Positiv ist die echte Geländetauglichkeit der Allradversion. Mit seinem hohen Radstand, den guten Böschungswinkeln und der robusten Bauweise kommt der Duster dort weiter, wo viele Konkurrenten schon aufgeben.

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Preis-Leistung

Der größte Vorteil des Dacia Duster bleibt sein Preis. Mit einer Basisversion ab etwa 19.000 Euro ist er fast konkurrenzlos günstig. Selbst mit guter Ausstattung und Allradantrieb bleibt er unter 30.000 Euro – in einer Zeit, in der die meisten SUVs längst in die 40.000er-Region aufsteigen.

Doch genau hier liegt auch das Problem: Die Konkurrenz hat technologisch deutlich aufgeholt. Modelle wie der Hyundai Kona, der Skoda Karoq oder der Toyota Yaris Cross bieten mittlerweile modernere Technik, bessere Hybridantriebe und mehr Komfort – oft für nur wenige tausend Euro mehr.

Wer den Duster 2025 kauft, kauft ein Fahrzeug, das vor allem wegen seines günstigen Preises attraktiv bleibt. In vielen Bereichen – Motorentechnik, Assistenzsysteme, Innenraumqualität – ist das SUV mittlerweile in die Jahre gekommen.

Fazit

Pro:
✔ Unschlagbar günstiger Preis
✔ Robustes, geländetaugliches Konzept
✔ Sparsame Motoren (besonders Diesel und Hybrid)
✔ Kein unnötiger technischer Schnickschnack

Kontra:
✘ Veraltete Technik, besonders bei den Assistenzsystemen
✘ Kein echter elektrischer Fahrmodus trotz Hybridvariante
✘ Innenraum weiterhin mit viel Hartplastik und wenig Komfort
✘ Auf der Autobahn laut und nicht besonders stabil

Wer einen bodenständigen SUV ohne überflüssige Features sucht, sich auf Geländetauglichkeit konzentriert und vor allem einen günstigen Preis möchte, bekommt mit dem Duster immer noch ein solides Fahrzeug.

Kurz gesagt: Der Duster bleibt ein SUV für Pragmatiker. Doch wer mehr als nur den günstigen Preis will, könnte feststellen, dass die Konkurrenz mittlerweile einen Schritt weiter ist.

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