
Mercedes-Benz Vision AVTR
Avatar-Philosophie im Concept Car
Der Mercedes-Benz Vision AVTR entstand in direkter Zusammenarbeit mit James Camerons „Avatar“-Team. Nicht als PR-Stunt, sondern als Ideengeber für ein völlig neues Verständnis von Mobilität. Im Mittelpunkt steht ein Ökosystem-Gedanke: Fahrzeug, Fahrer und Umwelt bilden eine Einheit – verbunden, nicht getrennt.
Statt klassischer Technik-Dominanz setzt Mercedes-Benz auf Harmonie. Der AVTR kommuniziert mit seiner Umgebung, reagiert auf Berührung, Bewegung und sogar Gedanken. Mobilität wird nicht mehr gesteuert, sie wird erlebt – im Gleichklang mit dem, was um uns herum geschieht.
Diese Denkweise ist radikal. Sie ersetzt Kontrolle durch Verbindung, Funktion durch Gefühl. Der Vision AVTR will nicht beeindrucken – er fordert heraus. Ein rollendes Statement, das zeigt: Die Zukunft fährt anders.
Die Flaps fungieren dabei als adaptive Aerodynamikmodule: Sie erhöhen nicht nur die Effizienz, sondern dienen gleichzeitig als visuelle Kommunikationsschnittstelle mit der Außenwelt. Über kontrollierte Bewegungsmuster und Lichtimpulse können sie Signale aussenden – etwa zur Anzeige eines Bremsvorgangs, zur Begrüßung von Passanten oder als Reaktion auf Hindernisse. So entsteht ein interaktives Fahrzeug, das in Echtzeit mit anderen Verkehrsteilnehmern „spricht“.
Technologisch setzen die Flaps auf eine Kombination aus elektrischen Mikroaktuatoren und flexiblen Materialien, die sich lautlos bewegen lassen. Gesteuert werden sie zentral durch das Fahrzeug-Hirn, das mit Sensoren wie Lidar, Kameras und Umfeldmonitoring verknüpft ist. Damit ist der AVTR in der Lage, auf Umweltveränderungen adaptiv zu reagieren – nicht nur für die eigene Performance, sondern als Teil eines kooperativen Verkehrssystems.
Diese Form der biomimetischen Gestaltung ist ein Bruch mit klassischem Automobildesign. Sie gibt dem Fahrzeug eine Art Körpersprache, macht es intuitiv verständlich und schafft Vertrauen. Wo andere Fahrzeuge leuchten, pulsiert der AVTR. Wo andere blinken, bewegt er sich. Das hebt ihn aus der Masse heraus – nicht laut, sondern lebendig.
Das zentrale Interface ersetzt nicht nur die Steuerung, sondern auch das klassische User-Interface-Konzept. Anzeigen werden nicht auf Bildschirmen dargestellt, sondern direkt auf das umliegende Cockpit projiziert – dynamisch, intuitiv, reduziert. Die Bedienlogik verzichtet auf verschachtelte Menüs oder Touchscreens. Stattdessen basiert sie auf Gesten und Interaktionen, die sich an der natürlichen Bewegung der Hand orientieren. Bewegungen nach links oder rechts scrollen durch Funktionen, ein sanftes Antippen bestätigt Eingaben. Damit reagiert das Fahrzeug wie eine Erweiterung des Körpers, nicht wie ein Gerät.
Der Innenraum selbst ist als organisches Gesamtkonzept entworfen. Das vegane Mikrofaser-Material Dinamica fühlt sich weich an, ist atmungsaktiv und stammt aus recycelten PET-Flaschen. Ergänzt wird es durch Karuun – ein aus Rattan gefertigtes Naturmaterial, das unter geringem Energieaufwand verarbeitet werden kann. Die Oberflächenstruktur erinnert an feine Holzmaserungen, wirkt aber leicht, temperaturausgleichend und widerstandsfähig. Jedes Bauteil ist funktional eingebunden: Lüftung, Licht, Sensorik – alles wird über das Design selbst integriert und sichtbar gemacht.
Auch die Position der Sitze ist unkonventionell. Fahrer und Beifahrer sitzen nicht hintereinander, sondern leicht zueinander gewinkelt. Die Sitzposition verändert sich automatisch je nach Geschwindigkeit, Aufmerksamkeit und Interaktion mit dem Interface. Das soll das Bewusstsein für das Fahren schärfen und zugleich Ermüdung vorbeugen.
Die Technik basiert auf EEG-Sensorik (Elektroenzephalografie), die kleinste Veränderungen in der elektrischen Aktivität des Gehirns registriert. Diese Daten werden über eine KI-basierte Echtzeitanalyse in digitale Signale übersetzt. Gekoppelt mit einem visuellen Stimulus, etwa in Form pulsierender Lichtfelder, kann der Nutzer durch reine Konzentration Aktionen auslösen. Mercedes-Benz sieht in diesem Ansatz eine Möglichkeit, Touchbedienung in kritischen Fahrsituationen zu ersetzen – etwa bei eingeschränkter Motorik oder zur Reduktion kognitiver Belastung.
Aktuell ist die BCI-Technologie im AVTR auf nicht sicherheitsrelevante Funktionen beschränkt – etwa das Starten von Mediaplayern oder das Wechseln von Fahrmodi. Doch das Konzept ist skalierbar: Perspektivisch könnte es sogar möglich sein, einfache Fahrfunktionen wie das Aktivieren des Autopiloten oder das Anfordern eines automatischen Einparkvorgangs mental zu starten. Entscheidend ist die präzise Zuordnung der neuronalen Aktivitätsmuster – eine Herausforderung, die Mercedes-Benz mithilfe neuronaler Netzwerke und adaptiver Algorithmen adressiert.
Mit dem BCI-Experiment im Vision AVTR betritt Mercedes-Benz Neuland. Es geht nicht nur um technische Machbarkeit, sondern um die grundsätzliche Frage, wie tief Mensch und Fahrzeug künftig miteinander verschmelzen dürfen. Der Schritt von der physischen zur mentalen Steuerung ist groß – aber nicht mehr Science-Fiction. Der Vision AVTR zeigt, dass diese Zukunft näher ist als gedacht.
Besonders eindrucksvoll ist die Fähigkeit zum „Crab Walk“. Das Fahrzeug kann sich diagonal verschieben – ähnlich wie eine Krabbe – und damit selbst aus engsten Parklücken oder verwinkelten Gassen manövrieren. Auch Rotationen auf der Stelle oder das exakte Positionieren in unebenem Gelände sind durch die radindividuelle Steuerung möglich. Die Software koordiniert dabei nicht nur Antriebsmoment und Richtung, sondern passt auch Traktionsverhältnisse und Energiefluss in Echtzeit an. Die Gesamtleistung von 350 kW liefert genügend Reserven, doch der Fokus liegt hier eindeutig auf Agilität statt reiner Beschleunigung.
Die Kombination aus Torque Vectoring, vollelektrischem Allradantrieb und radselektiver Steuerung macht den AVTR zu einem Bewegungskünstler, der sich nicht mehr an Straßenführung oder Standardmanöver halten muss. Mercedes-Benz zeigt mit diesem Konzept, was fahrdynamisch im Zeitalter des Elektrofahrzeugs möglich ist – vorausgesetzt, man denkt radikal neu.
Die Batterie zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte von 1.200 Wh/l aus und ist mit nur 94 Millimetern Höhe besonders platzsparend. :contentReference[oaicite:2]{index=2} Dies erlaubt eine flexiblere Gestaltung des Innenraums und trägt zur Gesamteffizienz des Fahrzeugs bei. Zudem unterstützt die Batterie bidirektionales Laden, wodurch überschüssige Energie ins Stromnetz zurückgespeist werden kann.
Obwohl sich diese Technologie noch in der Grundlagenforschung befindet, zeigt der Vision AVTR das Potenzial für eine nachhaltigere und effizientere Elektromobilität. Mercedes-Benz demonstriert damit einen zukunftsweisenden Ansatz, der sowohl ökologische als auch technologische Aspekte berücksichtigt.
Auch in der Fertigung denkt Mercedes-Benz konsequent in Kreisläufen: Produktionsprozesse sollen nicht nur emissionsfrei, sondern auch energieautark werden. Das beinhaltet Solarnutzung, intelligente Wärmerückgewinnung und lokale Materialverwertung. Statt CO₂-Kompensation nachträglich zu kalkulieren, wird die Emissionsvermeidung direkt in die Fahrzeugentwicklung integriert. Der Vision AVTR fungiert hier als Testfeld für spätere Serienprozesse – etwa für künftige EQ-Modelle.
Das Ziel ist klar: ein Fahrzeug, das nicht nur sauber fährt, sondern auch sauber entsteht und wiederverwertet werden kann. Die Vision von Mercedes-Benz geht damit weit über Antriebstechnologie hinaus – sie hinterfragt das komplette System Automobil. Wer Nachhaltigkeit ernst meint, muss bei der Konstruktion beginnen. Genau das tut der AVTR.
Auch die Graphen-Batterie existiert bislang nur als Forschungsobjekt. Das macht den AVTR eher zu einem technologischen Inkubator als zu einem realistischen Vorserienmodell. Es bleibt die Frage, wie viel davon in naher Zukunft auf die Straße kommt und was reine Vision bleibt.
Auch wenn er in dieser Form wohl nie in Serie gehen wird, liefert er wichtige Antworten auf Fragen, die sich die Autoindustrie dringend stellen muss: Wie sieht eine glaubwürdige CO₂-freie Mobilität aus? Welche Rolle kann Technik in der Interaktion zwischen Mensch und Fahrzeug übernehmen? Und wie viel Natur darf in einem Fahrzeug der Zukunft stecken?
Mercedes-Benz gibt mit dem Vision AVTR keine endgültigen Antworten, aber die Richtung ist klar:
radikal anders, radikal konsequent, radikal elektrisch.
Statt klassischer Technik-Dominanz setzt Mercedes-Benz auf Harmonie. Der AVTR kommuniziert mit seiner Umgebung, reagiert auf Berührung, Bewegung und sogar Gedanken. Mobilität wird nicht mehr gesteuert, sie wird erlebt – im Gleichklang mit dem, was um uns herum geschieht.
Diese Denkweise ist radikal. Sie ersetzt Kontrolle durch Verbindung, Funktion durch Gefühl. Der Vision AVTR will nicht beeindrucken – er fordert heraus. Ein rollendes Statement, das zeigt: Die Zukunft fährt anders.

© Mercedes-Benz Group AG
Biomimetisches Design mit 33 aktiven Flaps
Das Exterieur des Mercedes-Benz Vision AVTR wirkt wie ein lebendiges Wesen – nicht zufällig. Inspiriert von der Natur und insbesondere von Reptilienhaut, verfügt das Fahrzeug über 33 individuell steuerbare Flaps auf der Rückseite der Karosserie. Diese beweglichen Elemente sind nicht bloß optische Spielerei, sondern fester Bestandteil eines funktionalen Gesamtsystems. Sie reagieren dynamisch auf Fahrsituationen und passen sich etwa bei Kurvenfahrt oder Verzögerung an, um Luftstrom und Stabilität zu optimieren.Die Flaps fungieren dabei als adaptive Aerodynamikmodule: Sie erhöhen nicht nur die Effizienz, sondern dienen gleichzeitig als visuelle Kommunikationsschnittstelle mit der Außenwelt. Über kontrollierte Bewegungsmuster und Lichtimpulse können sie Signale aussenden – etwa zur Anzeige eines Bremsvorgangs, zur Begrüßung von Passanten oder als Reaktion auf Hindernisse. So entsteht ein interaktives Fahrzeug, das in Echtzeit mit anderen Verkehrsteilnehmern „spricht“.
Technologisch setzen die Flaps auf eine Kombination aus elektrischen Mikroaktuatoren und flexiblen Materialien, die sich lautlos bewegen lassen. Gesteuert werden sie zentral durch das Fahrzeug-Hirn, das mit Sensoren wie Lidar, Kameras und Umfeldmonitoring verknüpft ist. Damit ist der AVTR in der Lage, auf Umweltveränderungen adaptiv zu reagieren – nicht nur für die eigene Performance, sondern als Teil eines kooperativen Verkehrssystems.
Diese Form der biomimetischen Gestaltung ist ein Bruch mit klassischem Automobildesign. Sie gibt dem Fahrzeug eine Art Körpersprache, macht es intuitiv verständlich und schafft Vertrauen. Wo andere Fahrzeuge leuchten, pulsiert der AVTR. Wo andere blinken, bewegt er sich. Das hebt ihn aus der Masse heraus – nicht laut, sondern lebendig.

© Mercedes-Benz Group AG
Der Mensch im Mittelpunkt – ohne einen einzigen Knopf
Im Innenraum des Mercedes-Benz Vision AVTR ist das konventionelle Cockpit Geschichte. Statt Knöpfen, Hebeln oder Lenkrad erwartet den Fahrer ein futuristischer Raum, der vollständig auf physische Bedienelemente verzichtet. Im Zentrum steht ein biometrisch reagierendes Interface, das sich in die Mittelkonsole einfügt wie ein lebendiger Organismus. Legt man die Hand auf das Element, erkennt das System den Benutzer an seiner Atemfrequenz und Herzaktivität. Die Projektion visueller Informationen startet erst nach dieser Erkennung – der Wagen „verbindet“ sich erst mit dem Nutzer, bevor er bedient werden kann.Das zentrale Interface ersetzt nicht nur die Steuerung, sondern auch das klassische User-Interface-Konzept. Anzeigen werden nicht auf Bildschirmen dargestellt, sondern direkt auf das umliegende Cockpit projiziert – dynamisch, intuitiv, reduziert. Die Bedienlogik verzichtet auf verschachtelte Menüs oder Touchscreens. Stattdessen basiert sie auf Gesten und Interaktionen, die sich an der natürlichen Bewegung der Hand orientieren. Bewegungen nach links oder rechts scrollen durch Funktionen, ein sanftes Antippen bestätigt Eingaben. Damit reagiert das Fahrzeug wie eine Erweiterung des Körpers, nicht wie ein Gerät.
Der Innenraum selbst ist als organisches Gesamtkonzept entworfen. Das vegane Mikrofaser-Material Dinamica fühlt sich weich an, ist atmungsaktiv und stammt aus recycelten PET-Flaschen. Ergänzt wird es durch Karuun – ein aus Rattan gefertigtes Naturmaterial, das unter geringem Energieaufwand verarbeitet werden kann. Die Oberflächenstruktur erinnert an feine Holzmaserungen, wirkt aber leicht, temperaturausgleichend und widerstandsfähig. Jedes Bauteil ist funktional eingebunden: Lüftung, Licht, Sensorik – alles wird über das Design selbst integriert und sichtbar gemacht.
Auch die Position der Sitze ist unkonventionell. Fahrer und Beifahrer sitzen nicht hintereinander, sondern leicht zueinander gewinkelt. Die Sitzposition verändert sich automatisch je nach Geschwindigkeit, Aufmerksamkeit und Interaktion mit dem Interface. Das soll das Bewusstsein für das Fahren schärfen und zugleich Ermüdung vorbeugen.
Biometrische Verbindung: Steuerung durch Gedanken
Das Brain-Computer Interface (BCI) im Mercedes-Benz Vision AVTR ist mehr als futuristische Spielerei – es markiert den Einstieg in eine neue Form der Mensch-Maschine-Interaktion. Über ein in die Kopfstütze integriertes neuronales Interface misst das System die Gehirnaktivität des Fahrers. Binnen 60 Sekunden kalibriert sich das System auf die individuellen neuronalen Muster. Ein visuelles Feedback über Lichtimpulse auf einem digitalen Panel hilft dem Gehirn, gezielt Reaktionen auszulösen – etwa zur Auswahl von Navigationszielen oder zur Steuerung der Innenraumbeleuchtung.Die Technik basiert auf EEG-Sensorik (Elektroenzephalografie), die kleinste Veränderungen in der elektrischen Aktivität des Gehirns registriert. Diese Daten werden über eine KI-basierte Echtzeitanalyse in digitale Signale übersetzt. Gekoppelt mit einem visuellen Stimulus, etwa in Form pulsierender Lichtfelder, kann der Nutzer durch reine Konzentration Aktionen auslösen. Mercedes-Benz sieht in diesem Ansatz eine Möglichkeit, Touchbedienung in kritischen Fahrsituationen zu ersetzen – etwa bei eingeschränkter Motorik oder zur Reduktion kognitiver Belastung.
Aktuell ist die BCI-Technologie im AVTR auf nicht sicherheitsrelevante Funktionen beschränkt – etwa das Starten von Mediaplayern oder das Wechseln von Fahrmodi. Doch das Konzept ist skalierbar: Perspektivisch könnte es sogar möglich sein, einfache Fahrfunktionen wie das Aktivieren des Autopiloten oder das Anfordern eines automatischen Einparkvorgangs mental zu starten. Entscheidend ist die präzise Zuordnung der neuronalen Aktivitätsmuster – eine Herausforderung, die Mercedes-Benz mithilfe neuronaler Netzwerke und adaptiver Algorithmen adressiert.
Mit dem BCI-Experiment im Vision AVTR betritt Mercedes-Benz Neuland. Es geht nicht nur um technische Machbarkeit, sondern um die grundsätzliche Frage, wie tief Mensch und Fahrzeug künftig miteinander verschmelzen dürfen. Der Schritt von der physischen zur mentalen Steuerung ist groß – aber nicht mehr Science-Fiction. Der Vision AVTR zeigt, dass diese Zukunft näher ist als gedacht.

© Mercedes-Benz Group AG
Vier Motoren, maximale Bewegungsfreiheit
Der Mercedes-Benz Vision AVTR setzt auf ein Antriebskonzept, das sich vollständig von klassischen Architekturen löst. Vier einzeln ansteuerbare Radnabenmotoren sorgen nicht nur für eine gleichmäßige Kraftverteilung, sondern eröffnen völlig neue Bewegungsdimensionen. Jeder Motor ist direkt im Rad untergebracht, wodurch Antriebswellen, Differenziale und konventionelle Getriebestrukturen entfallen. Das ermöglicht nicht nur mehr Platz im Innenraum, sondern auch eine bisher unerreichte Beweglichkeit.Besonders eindrucksvoll ist die Fähigkeit zum „Crab Walk“. Das Fahrzeug kann sich diagonal verschieben – ähnlich wie eine Krabbe – und damit selbst aus engsten Parklücken oder verwinkelten Gassen manövrieren. Auch Rotationen auf der Stelle oder das exakte Positionieren in unebenem Gelände sind durch die radindividuelle Steuerung möglich. Die Software koordiniert dabei nicht nur Antriebsmoment und Richtung, sondern passt auch Traktionsverhältnisse und Energiefluss in Echtzeit an. Die Gesamtleistung von 350 kW liefert genügend Reserven, doch der Fokus liegt hier eindeutig auf Agilität statt reiner Beschleunigung.
Die Kombination aus Torque Vectoring, vollelektrischem Allradantrieb und radselektiver Steuerung macht den AVTR zu einem Bewegungskünstler, der sich nicht mehr an Straßenführung oder Standardmanöver halten muss. Mercedes-Benz zeigt mit diesem Konzept, was fahrdynamisch im Zeitalter des Elektrofahrzeugs möglich ist – vorausgesetzt, man denkt radikal neu.
Revolutionäre Batterie ohne seltene Erden
Der Mercedes-Benz Vision AVTR setzt auf eine neuartige Batterie mit graphenbasierter organischer Zellchemie. Diese Technologie verzichtet vollständig auf seltene Erden und Metalle, wodurch die Batterie nicht nur umweltfreundlich, sondern auch vollständig kompostierbar und recycelbar ist. Mit einer Kapazität von 110 kWh ermöglicht sie eine Reichweite von über 700 Kilometern und kann in weniger als 15 Minuten vollständig aufgeladen werden.Die Batterie zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte von 1.200 Wh/l aus und ist mit nur 94 Millimetern Höhe besonders platzsparend. :contentReference[oaicite:2]{index=2} Dies erlaubt eine flexiblere Gestaltung des Innenraums und trägt zur Gesamteffizienz des Fahrzeugs bei. Zudem unterstützt die Batterie bidirektionales Laden, wodurch überschüssige Energie ins Stromnetz zurückgespeist werden kann.
Obwohl sich diese Technologie noch in der Grundlagenforschung befindet, zeigt der Vision AVTR das Potenzial für eine nachhaltigere und effizientere Elektromobilität. Mercedes-Benz demonstriert damit einen zukunftsweisenden Ansatz, der sowohl ökologische als auch technologische Aspekte berücksichtigt.
Radikale Nachhaltigkeit
Der Mercedes-Benz Vision AVTR verfolgt Nachhaltigkeit nicht als Option, sondern als Grundprinzip. Das Konzeptfahrzeug wurde vollständig CO₂-neutral gedacht – von der ersten Designskizze bis zum letzten Materialeinsatz. Das Interieur besteht aus Karuun, einem schnell nachwachsenden Rohstoff aus Rattan, der ohne industrielle Bewässerung oder Chemikalien verarbeitet wird. Dinamica, der Mikrofaserstoff im Innenraum, stammt aus recyceltem PET und wird unter Einsatz erneuerbarer Energien hergestellt – ein geschlossener Stoffkreislauf ohne fossile Rückstände.Auch in der Fertigung denkt Mercedes-Benz konsequent in Kreisläufen: Produktionsprozesse sollen nicht nur emissionsfrei, sondern auch energieautark werden. Das beinhaltet Solarnutzung, intelligente Wärmerückgewinnung und lokale Materialverwertung. Statt CO₂-Kompensation nachträglich zu kalkulieren, wird die Emissionsvermeidung direkt in die Fahrzeugentwicklung integriert. Der Vision AVTR fungiert hier als Testfeld für spätere Serienprozesse – etwa für künftige EQ-Modelle.
Das Ziel ist klar: ein Fahrzeug, das nicht nur sauber fährt, sondern auch sauber entsteht und wiederverwertet werden kann. Die Vision von Mercedes-Benz geht damit weit über Antriebstechnologie hinaus – sie hinterfragt das komplette System Automobil. Wer Nachhaltigkeit ernst meint, muss bei der Konstruktion beginnen. Genau das tut der AVTR.
Kritik ist erlaubt – und nötig
So faszinierend der Mercedes-Benz Vision AVTR ist, so sehr muss man hinterfragen, was davon tatsächlich serienreif werden kann. Die Steuerung per Gedanken etwa ist ein beeindruckender Technologieansatz, steht aber noch ganz am Anfang.Auch die Graphen-Batterie existiert bislang nur als Forschungsobjekt. Das macht den AVTR eher zu einem technologischen Inkubator als zu einem realistischen Vorserienmodell. Es bleibt die Frage, wie viel davon in naher Zukunft auf die Straße kommt und was reine Vision bleibt.

© Mercedes-Benz Group AG
Mercedes-Benz zeigt Haltung – und wagt Risiko
Mit dem Vision AVTR verlässt Mercedes-Benz vertrautes Terrain. Der Konzern wagt sich in Design, Technik und Philosophie weit aus dem Fenster. Statt sich an klassischen Luxuskonzepten festzuhalten, sucht man neue Pfade – und das nicht schüchtern, sondern mit aller Konsequenz. Dass der Vision AVTR dabei nicht auf marktwirtschaftliche Realitäten Rücksicht nimmt, ist Teil des Konzepts.Auch wenn er in dieser Form wohl nie in Serie gehen wird, liefert er wichtige Antworten auf Fragen, die sich die Autoindustrie dringend stellen muss: Wie sieht eine glaubwürdige CO₂-freie Mobilität aus? Welche Rolle kann Technik in der Interaktion zwischen Mensch und Fahrzeug übernehmen? Und wie viel Natur darf in einem Fahrzeug der Zukunft stecken?
Mercedes-Benz gibt mit dem Vision AVTR keine endgültigen Antworten, aber die Richtung ist klar:
radikal anders, radikal konsequent, radikal elektrisch.
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