Ford Bronco Heritage Limited Edition

 - bei Automagazin Plus
Ford Bronco Heritage Limited Edition - Heck- und Seitenansicht - bei Automagazin Plus Ford Bronco Heritage Limited Edition - Seitenansicht - bei Automagazin Plus Ford Bronco Heritage Limited Edition - Kühlergrill - bei Automagazin Plus Ford Bronco Heritage Limited Edition - Reifen - bei Automagazin Plus Ford Bronco Heritage Limited Edition - Innenraum - bei Automagazin Plus Ford Bronco Heritage Limited Edition - Heck- und Seitenansicht Vogelperspektive - bei Automagazin Plus

Er sieht aus wie 1966 – aber fährt wie 2025

Wer heute über Schotter donnert, durchs Geröll kriecht oder einfach nur mit Stil durch die Vorstadt cruisen will, bekommt mit dem Ford Bronco Heritage Limited Edition ein Werkzeug der besonderen Sorte.

Dieses Fahrzeug sieht nicht aus, als wäre es für den Parkplatz vor dem Yogastudio gedacht. Es schreit nach Wildnis, nach Dreck unter den Radkästen und nach echtem Einsatz. Das gelb-weiße Farbschema mit klassischen Schriftzügen, die kantige Silhouette und die hochgezogene Karosserie lassen keinen Zweifel: Hier geht’s um Charakter statt Konvention.

Mit dem Bronco greift Ford tief ins eigene Geschichtsbuch. Die Heritage Limited Edition ist mehr als nur ein Retroversuch – sie ist eine klare Verneigung vor dem Original von 1966. Aber statt nostalgisch auf alt zu machen, schiebt der Bronco Technik, Power und Komfort der Gegenwart unter die raue Hülle. Der Look ist klassisch, das Erlebnis ist modern – zumindest auf dem Papier. Denn wie schlägt sich das limitierte Sondermodell wirklich?


Für wen der Bronco gebaut wurde

Menschen, die sich nicht entscheiden können zwischen Offroad-Wochenende und Alltagsnutzung, finden im Ford Bronco Heritage Limited Edition einen kompromisslosen Mitspieler. Wer Wert auf eine auffällige Optik, solide Technik und das gewisse Maß an Exklusivität legt, wird bei dieser limitierten Edition fündig. Die Stückzahl ist auf 1.966 Einheiten beschränkt – passend zur Geburtsstunde des Ur-Broncos – was auch Sammler anzieht, die mehr suchen als nur ein Fortbewegungsmittel.

Trotzdem: Wer hauptsächlich auf Asphalt unterwegs ist, sollte sich zweimal überlegen, ob er wirklich einen derart geländegängigen Brocken braucht. Der Ford Bronco ist nicht für halbe Sachen gemacht – wer ihn fährt, will ihn auch nutzen.

Fakten, Maße, Muskeln – was unter dem Lack steckt

Der Ford Bronco Heritage Limited Edition bringt es in der viertürigen Version auf eine stattliche Länge von 4.810 mm, eine Breite von 1.928 mm (ohne Spiegel) und eine Höhe von rund 1.979 mm. Der Radstand beträgt 2.949 mm, was dem Wagen eine satte Straßenlage und exzellente Offroad-Stabilität verleiht. Bodenfreiheit? Stolze 294 mm – genug, um auch größere Hindernisse mühelos zu schlucken.

Unter dem Blech steckt ein 2,7-Liter-V6-EcoBoost-Turbobenziner mit Doppelturboaufladung. Der Sechszylinder leistet 335 PS (246 kW) bei 5.000 U/min und bringt ein maximales Drehmoment von 563 Nm ab 3.100 U/min auf alle vier Räder. Eine vollelektrische oder Hybridversion gibt es für dieses Modell nicht – ebenso wenig eine Dieselvariante. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 10-Gang-Automatikgetriebe in Kombination mit permanentem Allradantrieb. Zusätzlich verbaut Ford ein Untersetzungsgetriebe sowie elektronisch sperrbare Differenziale an Vorder- und Hinterachse – konsequent auf Geländetauglichkeit ausgelegt. Der Tank fasst 79 Liter, der Verbrauch liegt im realen Gelände je nach Fahrweise zwischen 12 und 15 Litern pro 100 Kilometer.

Kein Blender – der Bronco kann was

Der erste Eindruck mag täuschen: Retro-Optik, zweifarbige Lackierung, ikonisches Frontdesign – doch wer denkt, es handle sich beim Ford Bronco Heritage Limited Edition um ein reines Showcar, unterschätzt das Konzept gewaltig. Dieses Fahrzeug will gefahren werden. Nicht nur über den Boulevard, sondern dort, wo Schotter, Matsch und Geröll das Kommando übernehmen. Die Karosserie ruht auf einem hochbelastbaren, leiterrahmenbasierten Chassis – ein Konzept, das in der Offroad-Welt immer noch Goldstandard ist. Damit wird klar: Der Bronco sieht nicht nur aus wie ein klassischer Geländewagen, er ist auch einer.

Technisch ist alles auf maximale Geländegängigkeit ausgelegt. Der Allradantrieb ist nicht nur ein zugeschaltetes Gimmick – er ist permanent aktiv und wird über ein intelligentes Verteilergetriebe gesteuert. Damit kann der Fahrer auf unterschiedlichste Bedingungen reagieren, ohne ständig manuell umstellen zu müssen. Eine elektro-mechanische Sperre an Vorder- und Hinterachse sorgt für maximale Traktion, wenn es ernst wird. In kniffligen Passagen greifen Untersetzungsgetriebe und Traktionskontrolle – präzise abgestimmt, um das schwere Fahrzeug sicher durch enge, steile oder rutschige Passagen zu bringen.

Das Terrain Management System – von Ford martialisch „G.O.A.T. Modes“ genannt (Goes Over Any Type of Terrain) – ist kein Marketing-Gag. Sieben Fahrmodi stehen zur Verfügung, darunter spezifische Programme für Felsen, Sand, Schnee und Schlamm. Wer jemals auf einem nassen Waldboden oder in einer Kiesgrube unterwegs war, weiß, dass es genau diese Differenzierung braucht. Der Bronco geht mit elektronisch gesteuertem Allrad-Eingriff und Getriebeabstimmung gezielt auf jede dieser Herausforderungen ein. Das Resultat: Traktion und Kontrolle in jeder Lage.

Dazu kommt Hardware, die mitdenkt. Die Achsverschränkung ist beeindruckend, die Steigfähigkeit liegt bei rund 35°, der Rampenwinkel bei über 26°. Die Bodenfreiheit von fast 30 Zentimetern sorgt dafür, dass selbst größere Steine keine Hürde darstellen. Die Karosserie ist rundum mit massiven Schutzleisten versehen, der Unterboden ist mit Stahlschilden ausgerüstet. Die Stoßfänger sind modular austauschbar – ein klarer Fingerzeig auf Einsätze jenseits der Komfortzone. Wer sich mit dem Bronco auf den Weg macht, muss keine Rücksicht auf Parkhausrampen oder Zierleisten nehmen.

Innen rustikal, aber nicht rückständig

Drinnen geht es weniger luxuriös, aber durchdacht zur Sache. Die Heritage Limited Edition kombiniert robuste Materialien mit ausgewählten Designelementen wie zweifarbigen Sitzbezügen, exklusiven „Heritage“-Stickereien und gummierten Oberflächen, die leicht zu reinigen sind. Die Sitze selbst – vorne beheizbar, manuell einstellbar – sind komfortabel, ohne weichgespült zu wirken.

Der Innenraum bietet fünf vollwertige Sitzplätze. Der Kofferraum bringt es auf 1.000 Liter Volumen bei aufrechter Rückbank – bei umgelegten Sitzen sind es über 2.300 Liter. Der Bronco ist damit auch als Transportgerät alltagstauglich, ohne sich zu verbiegen.


Technik an Bord – solide, aber nicht überladen

Ford spendiert dem Bronco ein Infotainment-System mit einem 12-Zoll-Touchscreen samt SYNC 4, kabellosem Apple CarPlay und Android Auto sowie Spracherkennung. Die Bedienung ist intuitiv, die Konnektivität auf Höhe der Zeit. Dazu kommen digitale Instrumente, ein 360-Grad-Kamerasystem, ein Offroad-Navigationssystem sowie ein Bang-&-Olufsen-Soundsystem mit zehn Lautsprechern.

Sicherheitsseitig stehen Features wie Toter-Winkel-Assistent, Pre-Collision-Assist mit Notbremsfunktion, Rückfahrkamera, Bergabfahrkontrolle und eine adaptive Geschwindigkeitsregelung bereit. Airbags und Stabilitätskontrolle sind ohnehin serienmäßig. Alles in allem ein stabiles Technikpaket ohne übertriebenen Schnickschnack.

Wie fährt sich das Biest?

Kurz gesagt: kompromisslos. Der Bronco Heritage Limited Edition liegt schwer auf der Straße, fühlt sich aber erstaunlich kontrollierbar an. Die Lenkung ist direkt, die Federung straff, aber nicht bretthart. Auf der Straße macht der Bronco eine souveräne Figur, doch seine wahre Stärke zeigt er im Gelände: steile Anstiege, loser Untergrund oder Wasserdurchfahrten (Wattiefe: 850 mm) – alles kein Problem.

Was auf den ersten Blick wie ein massiver Klotz wirkt, überrascht mit erstaunlicher Präzision beim Anlenken. Die elektrische Servolenkung arbeitet sauber, mit gutem Feedback, wenngleich sie natürlich nicht mit einem Sportwagen konkurrieren kann. In Kurven neigt sich die Karosserie leicht, bleibt aber gut beherrschbar – der hohe Schwerpunkt ist spürbar, aber nie beängstigend. Besonders positiv fällt auf, wie gut der Bronco Lastwechsel verarbeitet: kein Poltern, kein unsicheres Nachfedern – stattdessen kontrolliertes Verhalten auch bei schnelleren Wechseln zwischen Teer und Schotter.

Die Dämpfung wirkt wie gemacht für Offroad – sie schluckt kleinere Stöße souverän weg und lässt das Fahrwerk bei groben Unebenheiten kontrolliert arbeiten. Schlaglöcher, Spurrillen oder tiefere Gräben quittiert der Bronco mit Gleichmut. Auf Asphalt kann die Federung hingegen etwas ruppig wirken, insbesondere bei Querfugen oder kurzen Bodenwellen. Wer mit Komfortlimousinen vergleicht, wird hier keine Freude haben – doch genau das will der Bronco auch gar nicht sein.

Das Gaspedal reagiert präzise, der Sechszylinder-EcoBoost hat stets genug Druck, um den Bronco mit Nachdruck voranzutreiben – ob beim Anfahren an Steigungen oder beim Durchschlagen loser Geröllfelder. Die Traktion bleibt beeindruckend, selbst wenn nur ein Rad noch festen Untergrund hat. Das Getriebe schaltet weich, aber bestimmt – auf Wunsch kann der Fahrer über manuelle Eingriffe noch mehr Kontrolle herausholen. Besonders im „Rock Crawl“-Modus wird die Motorkennlinie sanft, um maximale Präzision bei niedrigem Tempo zu ermöglichen.

Auf langen Autobahnetappen fällt auf, dass Wind- und Abrollgeräusche durch die Formgebung und Reifenwahl spürbar präsent sind. Das ist keine Schwäche im klassischen Sinn, sondern eine Folge des klaren Einsatzfokus. Schließlich tragen große AT-Reifen, steile Frontscheibe und Dachträger wenig zur Geräuschdämmung bei. Dennoch bleibt der Geräuschpegel auch bei höheren Geschwindigkeiten im akzeptablen Bereich – der Bronco fährt sich nicht wie ein Lkw, sondern wie ein ehrlicher, durchtrainierter Allradler.

Was kostet der Spaß – und wo bekommt man ihn?

Ein Schnäppchen ist der Ford Bronco Heritage Limited Edition nicht. Der Einstiegspreis in den USA lag bei rund 69.000 Dollar, in Europa dürfte der Preis je nach Importeur und Ausstattung über 75.000 Euro steigen. Offiziell wird das Modell in Deutschland nicht regulär angeboten – wer einen will, muss ihn importieren oder über spezialisierte Händler beziehen.

Wichtig: Aufgrund der strengen Limitierung auf weltweit 1.966 Einheiten ist Eile geboten – das Modell ist bei vielen Quellen bereits ausverkauft. Wer dennoch zugreift, bekommt nicht nur ein fahrbares Statement, sondern auch ein Fahrzeug mit potenziellem Wertsteigerungspotenzial.

Wo der Bronco steht – und wo nicht

In seinem Segment trifft der Ford Bronco Heritage Limited Edition auf klare Gegner: Jeep Wrangler Rubicon, Land Rover Defender 90 und Toyota Land Cruiser 70. Der Jeep ist der direkteste Rivale, mit vergleichbarer Technik und ähnlicher Zielgruppe. Der Defender zeigt sich moderner und komfortabler, der Land Cruiser rustikaler und langlebiger. Doch keiner dieser Konkurrenten bringt so viel Retroschick mit Allradkompetenz zusammen wie der Bronco.

Was ihm fehlt? Eine echte Dieselvariante für den europäischen Markt. Und eine offizielle Vertriebsstruktur außerhalb der USA – damit wäre der Bronco nicht nur ein Nischenmodell für Importfreunde, sondern ein ernstzunehmender Mitspieler auf dem internationalen Terrain.


Der letzte seiner Art – mit Stil

Der Ford Bronco Heritage Limited Edition ist kein weichgespülter SUV für Schönwetterfahrer. Er ist ein Statement für alle, die Gelände ernst nehmen und Charakter schätzen. Die limitierte Auflage, die kompromisslose Ausstattung und der eigenständige Auftritt machen ihn zu einem der interessantesten Offroader der Gegenwart.

Wer bereit ist, sich auf das Konzept einzulassen – inklusive großem Wendekreis, hohem Verbrauch und eingeschränkter Alltagstauglichkeit in der Stadt –, wird mit einem Fahrzeug belohnt, das nichts kopiert, sondern seinen eigenen Weg fährt. In einer Zeit, in der alles gleich aussieht, ist das vielleicht sein größter Vorteil.

 bei Automagazin Plus
Favicon von Automagazin Plus SUV & Geländewagen
Subaru Forester
Konsequenz auf allen Vieren
Smart #5 - Heck- und Seitenansicht bei Automagazin Plus
© Smart Automobile Co., Ltd.
Favicon von Automagazin Plus SUV & Geländewagen
Smart #5
Ist er wirklich ein GameChanger?
Alpine A390 GTS - Heck- und Seitenansicht bei Automagazin Plus
© Alpine Design & VILLARON, Laurent
Favicon von Automagazin Plus SUV & Geländewagen
Alpine A390 GTS
Keine Versprechen. Keine Spielereien.
MG Marvel R Electric Performance - Heck- und Seitenansicht bei Automagazin Plus
© MG Motor Europe
Favicon von Automagazin Plus SUV & Geländewagen
MG Marvel R Electric Performance
Ein SUV „auf Abschiedstour"
Hyundai Ioniq 5 N - Seitenansicht bei Automagazin Plus
© Hyundai Motor Deutschland GmbH
Favicon von Automagazin Plus SUV & Geländewagen
Hyundai Ioniq 5 N
Elektro-Hot-Hatch mit Track-Performance und Drift-Modus
Dacia Sandero Stepway - Heck- und Seitenansicht bei Automagazin Plus
© Renault Deutschland AG
Favicon von Automagazin Plus SUV & Geländewagen
Dacia Sandero Stepway
Robust, stylisch, bezahlbar