
Fiat Grande Panda
Kleiner Kerl, große Ansage
Fiat hat sich ordentlich ins Zeug gelegt! Der neue Fiat Grande Panda beweist, dass ein kompakter SUV nicht langweilig sein muss. Er tritt an, um sich zwischen Kleinwagen und SUV mit Hybrid- und Elektroantrieb zu behaupten.
Die Konkurrenz? Dacia Spring, Renault 5 Electric und Toyota Yaris Cross. Doch Fiat setzt nicht nur auf Retro-Charme, sondern packt moderne Technik in eine Karosserie, die Charakter ausstrahlt. Was kann dieser Panda wirklich? Ein Blick auf die Zahlen, die Technik und das Fahrgefühl klärt, ob Fiat hier einen Arsch im Ärmel hat – oder nur auf Nostalgie setzt.
Design & Maße – Kompakt mit Kante
Kleinwagen war gestern, jetzt kommt das Mini-SUV-Format. Der Fiat Grande Panda wächst gegenüber seinem Vorgänger in alle Richtungen:• Länge: 3,99 Meter
• Breite: 1,81 Meter
• Höhe: 1,53 Meter
• Radstand: 2,56 Meter
Die Dimensionen katapultieren ihn ins Mini-SUV-Segment, während das kantige Design eine klare Ansage macht. Die Front wirkt bullig, mit einem breiten Kühlergrill und hochgesetzten LED-Scheinwerfern. Die Seitenlinie ist markant, die ausgestellten Radhäuser lassen ihn robuster wirken. 17- oder 18-Zoll-Räder sorgen für eine stämmige Optik, die Heckleuchten greifen das klassische Panda-Design in modernisierter Form auf.
Minimalistisch, aber mit Wiedererkennungswert – Fiat hält sich nicht mit Spielereien auf, sondern setzt auf klare Kante und funktionale Details.

Antrieb & Leistung – Hybrid oder Elektro?
Fiat bringt den Grande Panda mit zwei Antriebsvarianten auf den Markt, einem Hybrid und einer vollelektrischen Version. Beide Modelle setzen auf Effizienz und kompakte Bauweise, verzichten aber auf eine Allradoption. Wer auch auf ein robustes 4x4-Modell gehofft hat, wird enttäuscht sein. Stattdessen liegt der Fokus klar auf Stadt- und Kurzstreckenverkehr, kombiniert mit moderner Technik und einem sparsamen Antriebskonzept.Grande Panda-Hybrid
• 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 48V-Mildhybrid-Technik
• 100 PS Systemleistung
• 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
• Verbrauch: ca. 5,0 l/100 km
• Maximale Geschwindigkeit: 180 km/h
• 0–100 km/h: 10,5 Sekunden
Der Hybrid setzt auf ein 48V-System, das vor allem im Stadtverkehr für zusätzliche Effizienz sorgt. Beim Anfahren schaltet sich der Elektromotor dazu ein, wodurch Verbrauch und Emissionen sinken.
Grande Panda Elektro
• Motorleistung: 113 PS (83 kW)
• Batteriekapazität: 44 kWh
• Reichweite: ca. 320 km (WLTP)
• Maximale Geschwindigkeit: 150 km/h
• 0–100 km/h: 9,5 Sekunden
• Ladeleistung: 100 kW DC (Schnellladen)
Mit bis zu 100 kW Ladeleistung ist die Batterie an einer Schnellladesäule in etwa 30 Minuten von 10 auf 80% geladen. Im Stadtverkehr reicht eine Akkuladung für mehrere Tage, Langstreckenfahrer müssen regelmäßig nachladen.
Beide Varianten setzen auf Frontantrieb, Allrad gibt es nicht – obwohl der Name Panda in der Vergangenheit oft mit 4x4-Modellen verbunden war.
Ausstattung innen – Minimalismus trifft Funktionalität
Fiat hat den Innenraum des Grande Panda reduziert, ohne ihn spartanisch wirken zu lassen. Die Armaturentafel setzt auf klare Linien mit einem zentralen 10,25-Zoll-Touchscreen, kombiniert mit einem 7-Zoll-Digitalcockpit für den Fahrer. Das Infotainmentsystem ist modern und bietet eine intuitive Menüführung, die auf schnelle Bedienbarkeit ausgelegt ist. Apple CarPlay und Android Auto sind serienmäßig integriert, sodass sich Smartphones problemlos verbinden lassen. Auch eine Sprachsteuerung gehört zum System, um Navigation, Musik oder Fahrzeugfunktionen ohne Ablenkung während der Fahrt zu steuern.Die Bedienung erfolgt größtenteils über das Display, doch Fiat hat einige physische Schalter für wesentliche Funktionen beibehalten. Die Klimasteuerung lässt sich weiterhin über klassische Drehregler oder Schnellzugriffstasten bedienen, was besonders im Alltag ein Vorteil ist. Die Mittelkonsole ist aufgeräumt und verwaltet neben Ablagefächern auch eine kabellose Ladestation für Smartphones. USB-C-Anschlüsse sind sowohl für die vordere als auch für die hintere Passagiere vorhanden, um mobile Geräte unterwegs bequem aufladen zu können.
Das Platzangebot fällt nach vorne großzügig aus. Die Sitze sind gut gepolstert und bieten ausreichend Seitenhalt für längere Fahrten. Die verwendeten Materialien bestehen aus einer Kombination aus hochwertigen Stoffen und Kunstleder, wobei Fiat bewusst auf Echtleder verzichtet. Die Verarbeitung macht insgesamt einen soliden Eindruck, auch wenn hier und da harte Kunststoffe zum Einsatz kommen. Die Armlehnen und Türverkleidungen sind weich gepolstert, um den Komfort zu erhöhen.
In der zweiten Reihe wird es enger. Während die Kopffreiheit durch die höhere Karosserie ausreichend bleibt, könnte die Beinfreiheit für größere Passagiere knapp werden. Die Rückbank lässt sich umklappen, um mehr Stauraum zu schaffen, doch durch die kompakte Fahrzeuglänge sind lange Reisen mit mehreren Mitfahrern nicht ideal. Für den Alltag reicht der Platz allerdings vollkommen aus, besonders wenn der Grande Panda vor allem als Stadtauto genutzt wird.
Der Kofferraum bietet mit 360 Litern Ladevolumen ausreichend Platz für Einkäufe oder kleinere Gepäckstücke. Wer mehr Stauraum benötigt, kann die Rückbank umklappen und erhält dadurch ein maximales Ladevolumen von 1.200 Litern. Die Ladekante ist angenehm niedrig, was das Be- und Entladen erleichtert. Besonders praktisch ist das zusätzliche Staufach unter dem Kofferraumboden, das Platz für Ladekabel oder kleinere Gegenstände bietet.
Zur Serienausstattung gehören eine Klimaanlage, ein elektrischer Fensterheber und eine Zentralverriegelung mit schlüssellosem Zugang. In den höheren Ausstattungslinien gibt es außerdem eine Klimaautomatik, eine Sitzheizung für die Vordersitze und eine Ambiente-Beleuchtung, die dem Innenraum eine moderne Atmosphäre verleiht. Die Sitze sind ergonomisch geformt, wobei es in den teureren Varianten auch eine verstellbare Lordosenstütze für den Fahrersitz gibt.
Fiat verfolgt beim Grande Panda ein Konzept, das auf Funktionalität und moderne Technik setzt, ohne das Fahrzeug mit unnötigen Spielereien zu überladen. Die Reduzierung auf das Wesentliche macht sich in einer klar strukturierten Bedienung bemerkbar, während die Materialauswahl und die Ausstattung für ein Fahrzeug in dieser Klasse angemessen sind. Wer ein praktisches, alltagstaugliches Fahrzeug mit modernen Technologien sucht, wird hier fündig.

Technik & Sicherheit – Klein, und clever
Trotz seiner kompakten Größe steckt der Grande Panda voller moderner Assistenzsysteme.Serienmäßig gibt es:
• Adaptiver Tempomat mit Stop&Go-Funktion
• Spurhalte- und Spurwechselassistent
• Notbremsassistent mit Fußgängererkennung
• 360-Grad-Kamera & Einparkhilfe
• Verkehrszeichenerkennung
Das Sicherheitsniveau ist hoch, Fiat hat den Panda technisch ordentlich aufgerüstet. Euro-NCAP-Crashtests stehen noch aus, aber durch die verwendete Plattform des neuen Fiat 600 wird eine solide Bewertung erwartet.
Fahrverhalten – Direkt, wendig, mit klaren Stärken und Schwächen
Der Fiat Grande Panda zeigt sich auf der Straße als kompakter Stadtflitzer mit ordentlich Zug nach vorne und einem direkten Handling. Der Hybrid macht sich mit seiner spritzigen, aber nicht übertriebenen sportlichen Leistungsentfaltung bemerkbar. Die Lenkung ist direkt, ohne nervös zu wirken, das Fahrwerk fängt Bodenwellen souverän ab, bleibt aber straff genug, um auch bei höheren Geschwindigkeiten stabil zu wirken. In der Stadt spielt der Grande Panda seine Stärken aus, er lässt sich präzise durch den Verkehr manövrieren, gleitet durch enge Straßen und passt selbst in Parklücken, die für viele SUVs zum Albtraum werden.Der Elektro-Panda hebt das Fahrgefühl auf ein neues Level. Der sofort abrufbare Drehmoment-Kick sorgt dafür, dass er an der Ampel ohne Verzögerung losstürmt. Der Unterschied zum Hybrid ist spürbar, das Ansprechverhalten wirkt agiler und das Fahrverhalten insgesamt etwas dynamischer. Die Rekuperation greift sanft ein und sorgt dafür, dass sich das Bremsmanöver kontrolliert anfühlen kann, ohne das Fahrzeug abrupt abzubremsen oder das Fahrgefühl zu verfälschen.
Auf der Autobahn wird klar, dass der Grande Panda kein Rennwagen ist. Der Hybrid wird bei höheren Drehzahlen lauter, der Dreizylinder-Benziner macht sich bei Tempo 130 bemerkbar, während der Elektro-Panda ruhig bleibt, aber durch seine begrenzte Höchstgeschwindigkeit früher an seine Grenzen kommt. Beide Modelle fahren sich stabil, vermitteln Sicherheit, aber wurden lange Autobahnstrecken angelegt, wird sich an der eher defensiven Motorisierung stören. Der Grande Panda ist und bleibt ein Auto für den urbanen Raum, mit genügend Power für Landstraßen und Kurzstrecken, aber ohne den Anspruch, einen Langstrecken-Gleiter abzugeben.
Preis & Verfügbarkeit
Der Fiat Grande Panda ist seit Herbst 2024 in Deutschland erhältlich.• Hybrid: ab 22.500 Euro
• Elektro: ab 28.500 Euro
Damit liegt er preislich unter einem Fiat 600e und in direkter Konkurrenz zum Dacia Spring Electric.

Konkurrenz & Positionierung – Wo steht der Grande Panda?
Gegen wen tritt er an?• Dacia Spring Electric – Günstiger, aber schwächer in der Technik
• Yaris Cross –Hybrid-Konkurrent mit mehr Ausstattung
• Renault 5 Electric – Stärkeres Design, aber teurer
• VW ID.2 (ab 2025) – Direkter Elektro-Konkurrent
Der Grande Panda besetzt die Lücke zwischen Kleinwagen und Mini-SUVs, positioniert sich aber klar als preiswerte Alternative mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb.
Der Fiat Grande Panda
Fiat bringt mit dem Grande Panda ein Modell, das im Alltag viele Vorteile hat. Kompakte Maße, solides Platzangebot, moderne Technik und zwei Antriebsoptionen. Der Hybrid ist sparsam, der Elektro variabel einsetzbar – beides funktionale Konzepte für den Stadtverkehr.Allerdings bleibt die Frage, ob der Grande Panda sich gegen die etablierte Konkurrenz behaupten kann. Das Design polarisiert, die Platzverhältnisse hinten sind eng, und ein echter 4x4-Panda fehlt im Angebot.
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