Alfa Romeo 4C Spider

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Alfa Romeo 4C Spider - Seitenansicht rechts - bei Automagazin Plus Alfa Romeo 4C Spider - Heck- und Seitenansicht - bei Automagazin Plus Alfa Romeo 4C Spider - Vogelperspektive - bei Automagazin Plus Alfa Romeo 4C Spider - Innenraum Cockpit - bei Automagazin Plus Alfa Romeo 4C Spider - Innenraum Cockpit Tür offen - bei Automagazin Plus Alfa Romeo 4C Spider - Seitenansicht links - bei Automagazin Plus

Klingt wie ein Sportgerät, weil er eins ist

Gebaut für Menschen, die keine Kompromisse wollen, sondern einen klaren Fokus: puren Fahrspaß, unverfälschte Rückmeldung und ein Design, das nach wie vor polarisiert. Alfa Romeo, der traditionsreiche Hersteller aus Mailand, hat mit dem 4C Spider ein Modell auf die Straße gebracht, dass sich konsequent dem Überfluss verweigert und trotzdem in jeder Hinsicht radikal ist.

Der 4C Spider steht sinnbildlich für den italienischen Purismus. Kein Schnickschnack, kein überflüssiges Gewicht. Stattdessen: Kohlefaser-Monocoque, Mittelmotor, Heckantrieb.

Alfa

Die Produktion lief von 2015 bis 2020 – doch sein Eindruck bleibt dauerhaft. Als offener Ableger des 4C Coupés übernimmt der Spider die aggressive Basisarchitektur, setzt aber noch einen oben drauf: Das Stoffverdeck ist abnehmbar, das Erlebnis unverfälschter.

Mit einem Leergewicht von rund 940 Kilogramm zeigt der 4C Spider dem modernen Übermaß den Mittelfinger. Hier geht es nicht um Komfort, sondern um klare Ansagen. Und genau so fährt er sich auch.

Design & Abmessungen: Funktion folgt Form

Italienisches Design – roh, schnörkellos und provokant. Der Alfa Romeo 4C Spider misst 3,99 Meter in der Länge, 1,87 Meter in der Breite und nur 1,18 Meter in der Höhe. Das Fahrzeug wirkt am Straßenrand wie ein Skizzenbuch voller Muskeln und Spannungen. Nichts ist zufällig, alles auf Anpressdruck und Balance ausgelegt.

Die Front duckt sich tief, flankiert von Bi-LED-Scheinwerfern. Die seitlichen Lufteinlässe sind groß, funktional, brutal. Hinten sitzen die runden LED-Leuchten wie Fäuste im Wind. Der Diffusor? Massiv. Die Endrohre? Exponiert. Kein Detail wirkt künstlich, alles zielt auf die Dynamik ab.

Das Dach ist eine abnehmbare Stoffkonstruktion – kein kompliziertes Hardtop, kein Hydraulikzirkus. Das spart Gewicht. Im geöffneten Zustand verstaut man es per Hand im Kofferraum. Der Wind darf rein, der Lärm bleibt nicht draußen – so war es gedacht.

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Innenraum, Raumgefühl & digitale Welt

Der Innenraum des 4C Spider zeigt keine falsche Freundlichkeit. Hartes Plastik, sichtbare Kohlefaser, funktionale Bedienelemente. Die Türverkleidungen sind dünn, die Dämmung minimal. Hier regiert das Wesentliche: Zwei Sitze, ein Lenkrad, Pedale. Der Rest ordnet sich unter.

Das Platzangebot ist limitiert. Fahrer und Beifahrer sitzen eng beieinander. Bein- oder Kopffreiheit sucht man nicht – man nimmt, was der Wagen zulässt. Der Kofferraum fasst 110 Liter. Genug für zwei Helme oder eine kompakte Reisetasche. Wer mehr erwartet, hat das Konzept nicht verstanden.

Das Infotainment? Reduziert auf ein portables Alpine-Radio mit Bluetooth und USB. Kein Touchscreen, kein Navi, kein digitales Cockpit. Das zentrale Kombiinstrument ist ein kleines, digitales LCD-Display mit Drehzahlmesser und Geschwindigkeit. Alles, was zählt, ist vorhanden – und nichts darüber hinaus.

Antrieb & Performance: Brutal kompakt

Im Heck arbeitet ein 1.75 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor mit Direkteinspritzung. 240 PS bei 6000 U/min, 350 Nm Drehmoment ab 2200 U/min. Die Leistung klingt moderat – aber die Zahlen täuschen. Bei unter einer Tonne Leergewicht reicht das für einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 257 km/h. Gekoppelt ist der Motor an ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (TCT) mit Launch-Control. Der Antrieb ist giftig, hart, direkt. Jeder Tritt aufs Gaspedal reißt die Hinterachse wach. Keine weichen Übergänge, keine Filter – das Aggregat spricht blitzartig an.

Das Aggregat brüllt, pfeift, knallt. Der Turbo zischt aggressiv, das Wastegate lässt Luftstöße ab wie bei einem Rennwagen. Kein künstlicher Soundgenerator, keine synthetischen Klangkulissen – der 4C Spider klingt wie ein Sportgerät, weil er eins ist.

Fahrwerk, Bremsen & Felgen: Kein Spielraum für Bequemlichkeit

Der Alfa Romeo 4C Spider rollt auf Aluminium-Felgen im Format 17 Zoll vorn und 18 Zoll hinten – optional auch mit 18 und 19 Zoll. Die Bereifung ist vorn 205/45 und hinten 235/40 – bewusst hecklastig ausgelegt. Damit wird die Kraft gezielt auf den Asphalt gezwungen.

Die Bremsanlage stammt von Brembo, mit gelochten und innenbelüfteten Scheiben rundum. Vorn kommen Vierkolben-Festsättel zum Einsatz. Die Verzögerung ist scharf, direkt, fast brutal. Kein Fading, kein Wegdrücken – nur maximale Kontrolle.

Das Fahrwerk ist ein doppelter Querlenkeraufbau vorne und MacPherson hinten. Starr, unnachgiebig, kompromisslos. Keine elektronische Dämpferregelung, keine weichgespülten Setups. Was der Asphalt vorgibt, wird direkt ins Lenkrad übertragen – ungefiltert und unverblümt.

Fahrcharakter & Geräuschverhalten: Wild, roh, ehrlich

Der 4C Spider fährt sich wie ein ungezähmtes Tier auf Leine. Die Lenkung ist ungefiltert, servolos bei niedrigen Geschwindigkeiten, aber mit direktem Rückmeldungsgrad wie bei einem Go-Kart. Jede Unebenheit, jede Bodenwelle wird übertragen.

In Kurven klebt der Wagen am Asphalt wie ein Formelbolide. Das geringe Gewicht und die ausgeglichene Gewichtsverteilung (vorn 41%, hinten 59%) liefern ein messerscharfes Einlenkverhalten. Der 4C lässt sich präzise dirigieren, fordert aber ständige Aufmerksamkeit. Fehler verzeiht er nicht.

Akustisch ist der Spider ein Erlebnis. Keine Dämmung bedeutet: Motor, Getriebe, Luftströmung und Abrollgeräusche sind präsent – immer. Im Tunnel faucht der Turbo wie ein Tier, im Stau brabbelt der Vierzylinder vor sich hin. Wer Ruhe sucht, wird hier nicht fündig. Wer echter Soundkulisse nicht entkommen will, schon.

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Sicherheit & Systeme: Fokus auf die Straße

Assistenzsysteme? Fehlanzeige. Kein Spurhalter, kein Abstandstempomat, kein automatisches Bremsen. Der Alfa Romeo 4C Spider verlässt sich auf den Fahrer – und verlangt ihm alles ab. ESP ist serienmäßig, lässt sich aber in zwei Stufen zurückfahren oder komplett deaktivieren.

Das Sicherheitspaket besteht aus Airbags (Front, Seiten), ABS, ASR und einem steifen Monocoque aus Kohlefaser. Die Karosseriestruktur absorbiert Kräfte gezielt, die Energie wird in definierte Crashzonen geleitet. Die Überrollbügel im Spider sind fest integriert und aus Aluminium gefertigt.

Statt elektronischer Helfer steht hier mechanische Stabilität im Fokus. Wer den 4C Spider fährt, vertraut auf Kontrolle, Erfahrung und Intuition – nicht auf Algorithmen oder Eingriffe von außen.

Außenseiter mit Charakter

Der Alfa Romeo 4C Spider steht abseits vom Mainstream. Vergleichbare Konzepte? Kaum vorhanden. Modelle wie der Lotus Elise oder ein Porsche 718 Boxster kommen ihm am nächsten, unterscheiden sich aber im Detail. Der Elise ist noch radikaler, aber innen deutlich kompromissloser. Der Boxster liefert mehr Komfort, dafür weniger Reiz. Der Audi TT RS wirkt im Vergleich steril. Der 4C Spider bleibt als emotionales Statement übrig – pur, kompromissarm, selten.

Alfa

Alfa Romeo hat mit dem 4C Spider bewusst keinen Volumenbringer geschaffen. Das Fahrzeug zielt auf Individualisten mit klaren Erwartungen. Kein Alltagsauto, kein Viertwagen – sondern eine fahraktive Ansage auf vier Rädern. Der Einstiegspreis lag bei rund 72.000 Euro. Mit Sonderserien, Performancepaketen und optionalen Karbonteilen konnten gut 80.000 bis 90.000 Euro zusammenkommen. Aktuell wird der Wagen nicht mehr neu produziert – die Gebrauchtpreise steigen.

Je nach Zustand, Laufleistung und Ausstattung rangieren gut gepflegte Modelle zwischen 60.000 und 85.000 Euro auf dem Markt. Besonders gefragt sind limitierte Varianten mit Carbon-Paket, Racing-Auspuff oder spezieller Lackierung.

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