
Abarth 124 Spider
Italienischer Roadster mit japanischen Genen
Der Abarth 124 Spider schneidet durch die Küstenstraße wie ein Raubtier auf Beutezug. Mattschwarze Haube, signalrote Spiegel, Nummernschild aus Italien – kein Zweifel, hier ist kein Blender unterwegs. Der Roadster klebt auf dem Asphalt und pfeffert den Fahrtwind ins Gesicht.
Wer ihn lenkt, hat kein Ziel – nur den Drang nach Intensität. Asphalt, Adrenalin, Antrieb. Der Abarth 124 Spider ist kein Fortbewegungsmittel. Er ist eine Ansage. Radikal, pur, kompromisslos. Alles dreht sich um Leistung, Gefühl und Kontrolle.
Das Kürzel „124“ ist kein Zufall. Bereits in den 1960er-Jahren führte Fiat unter diesem Namen einen klassischen Spider im Programm, der in den Werkstätten von Abarth zur Motorsportlegende mutierte. Die Neuauflage des Abarth 124 Spider im Jahr 2016 war also auch eine Hommage an diesen Mythos. Doch statt nostalgischer Wiederbelebung ging man in Turin einen radikaleren Weg: weniger Retro, mehr Attacke. Das Ergebnis ist ein kompakter Roadster, der nicht nur durch Design, sondern vor allem durch seine Fahreigenschaften auffällt – ein Sportwagen mit klarer DNA und einer klaren Botschaft: Kein Komfortspielzeug, sondern ein Werkzeug für die Straße.
Die Karosserieform wirkt gedrungen und flach – das Ergebnis gezielter Gewichtsverlagerung und tiefem Schwerpunkt. Mit einer Länge von 4,05 Metern bleibt der 124 Spider handlich, ideal für enge Kurven und schnelle Richtungswechsel. Die Breite von 1,74 Metern sorgt für ausreichende Spurbreite, während die Höhe von nur 1,23 Metern den offenen Zweisitzer förmlich in den Asphalt drückt. Der Radstand von 2,31 Metern bringt eine ideale Balance zwischen Agilität und Ruhe ins Fahrverhalten. Die Proportionen folgen keinem modischen Trend, sondern dem Ziel: maximale Dynamik auf minimalem Raum.
Der Kofferraum ist mit 140 Litern nicht für große Reisen gedacht, sondern für die nötigsten Dinge – Helm, Weekender, Werkzeugrolle. Die Aerodynamik setzt nicht auf glatte Eleganz, sondern auf realistische Straßentauglichkeit. Frontspoiler, Diffusor und Seitenschweller sind klar konturiert, sorgen für echten Anpressdruck und Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten. Der Luftstrom wird gezielt über das Fahrzeug gelenkt, nicht zur Show, sondern zur Kontrolle. Der Abarth 124 Spider lebt davon, dass jede Linie Sinn ergibt. Kante ist kein Stilmittel – sie ist Programm.
Das Infotainment-System stammt von Mazda, lässt sich über einen Dreh-Drücksteller bedienen. Touchscreen, Bluetooth, USB – alles da, aber kein Technik-Overkill. Wer fährt, soll fahren. Serienmäßig gibt es eine Klimaautomatik, optional ein Bose-Soundsystem mit neun Lautsprechern, inklusive Kopfstützenlautsprechern. Der Abarth ist in drei Ausstattungslinien erhältlich: Base, Turismo und GT. Der Unterschied liegt vor allem in den Materialien und Stylingelementen.
Die Kraftverteilung ist traditionell: Motor vorn, Antrieb hinten. Dieses klassische Layout macht den Abarth 124 Spider zu einem echten Fahrerauto. Geschaltet wird über ein knackiges Sechsgang-Getriebe mit kurzen Wegen und spürbarem mechanischen Widerstand. Die Alternative: eine Sechsstufen-Automatik mit manuellen Eingriffsmöglichkeiten via Schaltwippen. Beide Varianten haben ihren Reiz – puristisch ist aber eindeutig die manuelle Option. Die Gewichtsverteilung liegt nahezu bei 50:50, was dem Fahrverhalten zu spürbarer Ausgewogenheit verhilft. Kein übertriebenes Unter- oder Übersteuern, sondern kontrollierbares Fahrverhalten am Limit.
In Sachen Verbrauch gibt sich der Spider zurückhaltend – zumindest auf dem Papier. Mit einem WLTP-Durchschnitt von 6,4 Litern auf 100 Kilometer ist er effizient, realistisch liegt der Praxiswert eher bei 7 bis 8 Litern, je nach Einsatzgebiet und Fahrweise. Im Stadtverkehr genehmigt sich der Turbo gern etwas mehr, auf der Landstraße zeigt er sich genügsamer. Der Tank fasst 45 Liter, was bei zurückhaltender Fahrweise eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern ermöglicht. Wer den Abarth jedoch artgerecht bewegt, wird häufiger an der Zapfsäule stehen – aber mit einem Grinsen im Gesicht.
Das serienmäßige mechanische Sperrdifferenzial verteilt die Kraft gezielt auf die Hinterräder und unterstützt bei dynamischem Kurvenfahren. Gerade in engen Serpentinen oder bei Lastwechseln lässt sich das Fahrzeug kontrolliert über das Gaspedal lenken. Die Bremsanlage mit gelochten 280-mm-Scheiben und Vierkolbensätteln von Brembo greift kompromisslos zu. Kein schwammiges Pedalgefühl, kein Nachlassen bei sportlicher Gangart – hier passt das Paket. Das ABS regelt fein, ohne zu früh einzugreifen, was erfahrenen Fahrern mehr Freiraum lässt.
Serienmäßig stehen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 205/45er-Bereifung auf dem Programm. Optional lassen sich geschmiedete OZ-Felgen montieren – leichter, steifer, motorsport-erprobt. Die Reifenwahl ist entscheidend: Wer das Potenzial des Fahrwerks ausschöpfen will, sollte auf hochwertige Sportreifen setzen. Der Abrollkomfort ist zweitrangig – der Abarth kommuniziert jede Unebenheit, jede Veränderung im Gripniveau. Für Trackdays oder ambitionierte Landstraßenfahrten ist dieses Fahrwerk ein Geschenk. Wer jedoch einen Gleiter sucht, wird hier nicht glücklich. Der Abarth fährt nicht weich – er beißt.
Die Lenkung passt zum Charakter: direkt, mit ausreichend Rückmeldung, aber nicht zu leichtgängig. Sie vermittelt ein ehrliches Gefühl für Grip und Haftung, ohne künstlich auf Dynamik getrimmt zu sein. Das Fahrzeug reagiert spontan auf kleinste Bewegungen, bleibt dabei aber berechenbar. Das Heck kündigt frühzeitig an, wenn es ans Limit geht – ein klarer Vorteil für sportlich ambitionierte Fahrer. Geradeauslauf und Spurtreue sind auch bei höheren Geschwindigkeiten stabil. Der Abarth belohnt aktives Fahren, verlangt aber ebenso volle Aufmerksamkeit. Wer abschaltet, verliert Kontrolle.
Komfort ist in diesem Kapitel kein Thema. Der Abarth 124 Spider kennt keine Rücksicht auf Geräuschdämmung oder Schwingungsentkopplung. Der Wind pfeift über die Windschutzscheibe, der Motor lärmt, das Fahrwerk klappert bei schlechten Straßen – und das ist gut so. Alles, was nicht dem Fahrgefühl dient, wurde weggelassen. Selbst die Fahrmodi verändern nicht viel: Sie schärfen das Ansprechverhalten und beeinflussen den Klangcharakter der Abgasanlage, lassen aber das Grundverhalten unangetastet. Der Abarth ist ehrlich – er klingt so, wie er fährt: kompromisslos und direkt.
Die passive Sicherheit ist auf solidem Niveau. Vier Airbags schützen Fahrer und Beifahrer, die Fahrgastzelle ist verwindungssteif und wurde in kritischen Bereichen gezielt verstärkt. Ein offizieller Crashtest des Abarth liegt zwar nicht vor, doch der baugleiche Mazda MX-5 schnitt bei Euro NCAP mit vier von fünf Sternen ab – ein realistischer Indikator für die Schutzwirkung. Seitenaufprallschutz, Energie absorbierende Strukturen und moderne Gurtstraffer sind selbstverständlich vorhanden. Dennoch: Wer sich in einen Abarth setzt, entscheidet sich bewusst gegen den Sicherheits-Kokon vieler Neuwagen.
Die Lichttechnik des Abarth 124 Spider ist hochwertig, ohne überladen zu wirken. Bi-LED-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung garantieren bei Dunkelheit gute Sicht. Die LED-Rückleuchten sorgen für klare Sichtbarkeit auch bei widrigen Bedingungen, das LED-Tagfahrlicht unterstreicht den markanten Look der Front. Die Lichtverteilung ist präzise, die Leuchtweite ausreichend für dynamisches Fahren bei Nacht. Matrix-LED oder dynamisches Kurvenlicht gibt es hier nicht – aber auch keine Blendorgien. Statt Hightech-Spielerei setzt der Abarth auf bewährte Technik, die funktioniert. Wer klare, analoge Rückmeldungen bevorzugt, findet hier den passenden Gegenentwurf zur heutigen Sensorflut.
Drei entscheidende Unterschiede: Erstens punktet der BMW mit überlegener Innenraumqualität – hochwertige Materialien, digitale Instrumente und ein modernes Infotainmentsystem setzen Maßstäbe in der Klasse. Zweitens überzeugt der Z4 durch Langstreckentauglichkeit. Der Abarth ist auf der Landstraße zu Hause, während der Z4 auch auf der Autobahn glänzt. Drittens: Assistenz und Sicherheit. Der BMW wartet mit Spurhalteassistent, adaptivem Tempomat und Notbremssystem auf – Technologien, die dem Abarth komplett fehlen.
Doch mit all seiner Technik wirkt der Z4 distanziert. Der Abarth 124 Spider dagegen ist roher, unmittelbarer, näher dran. Was der Z4 an Komfort liefert, kontert der Abarth mit Gefühl. Wer Leistung in Zahlen misst, landet beim BMW. Wer Gänsehaut sucht, sitzt im Abarth. Hier zeigt sich, wie unterschiedlich Fahrspaß interpretiert werden kann – zwischen Präzision und Provokation.
Wer ihn lenkt, hat kein Ziel – nur den Drang nach Intensität. Asphalt, Adrenalin, Antrieb. Der Abarth 124 Spider ist kein Fortbewegungsmittel. Er ist eine Ansage. Radikal, pur, kompromisslos. Alles dreht sich um Leistung, Gefühl und Kontrolle.

© Stellantis / Abarth
Herkunft mit Haltung
Der Abarth 124 Spider ist ein Paradebeispiel dafür, was entsteht, wenn italienische Leidenschaft auf japanische Präzision trifft. Die technische Basis stammt vom Mazda MX-5 – einem der agilsten Roadster weltweit. Doch wer glaubt, es handle sich lediglich um eine Badge-Engineering-Version, unterschätzt Abarth gewaltig. In Turin wurde nicht nur am Fahrwerk und am Sound gearbeitet, sondern eine komplett neue Charakteristik entwickelt. Der 1,4-Liter-Turbo ersetzt den frei saugenden Mazda-Motor, das Fahrwerk ist härter abgestimmt, die Abgasanlage sorgt für Gänsehaut. Aus einem verspielten Leichtbau-Roadster wird ein ernstzunehmendes Fahrgerät mit Ecken und Kanten.Das Kürzel „124“ ist kein Zufall. Bereits in den 1960er-Jahren führte Fiat unter diesem Namen einen klassischen Spider im Programm, der in den Werkstätten von Abarth zur Motorsportlegende mutierte. Die Neuauflage des Abarth 124 Spider im Jahr 2016 war also auch eine Hommage an diesen Mythos. Doch statt nostalgischer Wiederbelebung ging man in Turin einen radikaleren Weg: weniger Retro, mehr Attacke. Das Ergebnis ist ein kompakter Roadster, der nicht nur durch Design, sondern vor allem durch seine Fahreigenschaften auffällt – ein Sportwagen mit klarer DNA und einer klaren Botschaft: Kein Komfortspielzeug, sondern ein Werkzeug für die Straße.
Kante, Kurve, Charakter
Der Abarth 124 Spider nimmt Design nicht als Dekoration, sondern als funktionales Statement. Die mattschwarze Motorhaube reduziert nicht nur störende Lichtreflexe – sie erinnert an Rallye-Legenden und technische Effizienz. Der wuchtige Kühlergrill unterstreicht die aggressive Frontansicht, flankiert von großen Lufteinlässen, die tatsächlich zur Kühlung beitragen. Kein Schein, nur Sein. Die scharf gezeichneten Scheinwerfer mit LED-Technik erzeugen eine markante Lichtsignatur. Die roten Spiegelkappen und Spoilerlippen setzen nicht nur optische Kontraste, sondern gehören zur Markensprache von Abarth – Reiz und Reizüberflutung mit Absicht.Die Karosserieform wirkt gedrungen und flach – das Ergebnis gezielter Gewichtsverlagerung und tiefem Schwerpunkt. Mit einer Länge von 4,05 Metern bleibt der 124 Spider handlich, ideal für enge Kurven und schnelle Richtungswechsel. Die Breite von 1,74 Metern sorgt für ausreichende Spurbreite, während die Höhe von nur 1,23 Metern den offenen Zweisitzer förmlich in den Asphalt drückt. Der Radstand von 2,31 Metern bringt eine ideale Balance zwischen Agilität und Ruhe ins Fahrverhalten. Die Proportionen folgen keinem modischen Trend, sondern dem Ziel: maximale Dynamik auf minimalem Raum.
Der Kofferraum ist mit 140 Litern nicht für große Reisen gedacht, sondern für die nötigsten Dinge – Helm, Weekender, Werkzeugrolle. Die Aerodynamik setzt nicht auf glatte Eleganz, sondern auf realistische Straßentauglichkeit. Frontspoiler, Diffusor und Seitenschweller sind klar konturiert, sorgen für echten Anpressdruck und Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten. Der Luftstrom wird gezielt über das Fahrzeug gelenkt, nicht zur Show, sondern zur Kontrolle. Der Abarth 124 Spider lebt davon, dass jede Linie Sinn ergibt. Kante ist kein Stilmittel – sie ist Programm.
Reduziert auf Fahrfreude
Im Innenraum geht es eng, aber ergonomisch zu. Fahrer und Beifahrer sitzen tief, fast auf Achshöhe. Alcantara-Applikationen, rote Kontrastnähte, strukturierte Softtouch-Oberflächen – alles auf Wirkung und Funktion ausgelegt. Die Recaro-Sportsitze halten fest, sind aber nicht hart. Das Platzangebot reicht für zwei Personen unter 1,90 Metern.Das Infotainment-System stammt von Mazda, lässt sich über einen Dreh-Drücksteller bedienen. Touchscreen, Bluetooth, USB – alles da, aber kein Technik-Overkill. Wer fährt, soll fahren. Serienmäßig gibt es eine Klimaautomatik, optional ein Bose-Soundsystem mit neun Lautsprechern, inklusive Kopfstützenlautsprechern. Der Abarth ist in drei Ausstattungslinien erhältlich: Base, Turismo und GT. Der Unterschied liegt vor allem in den Materialien und Stylingelementen.
Explosiv, kontrolliert, heckgetrieben
Im Zentrum des Abarth 124 Spider arbeitet ein aufgeladener 1,4-Liter-Vierzylinder mit MultiAir-Technologie – ein Motor, der klein wirkt, aber groß auffährt. Mit 170 PS bei 5500 U/min und 250 Nm Drehmoment ab 2500 Touren liefert der Antrieb genau das, was man in einem heckgetriebenen Roadster erwartet: kraftvolle Beschleunigung bei geringem Gewicht. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in nur 6,8 Sekunden, das Maximaltempo ist bei 232 km/h erreicht – mehr braucht es nicht, um das Blut in Wallung zu bringen. Der Turbo hängt spontan am Gas, der Druckaufbau ist linear, ohne digitale Nachhilfe.Die Kraftverteilung ist traditionell: Motor vorn, Antrieb hinten. Dieses klassische Layout macht den Abarth 124 Spider zu einem echten Fahrerauto. Geschaltet wird über ein knackiges Sechsgang-Getriebe mit kurzen Wegen und spürbarem mechanischen Widerstand. Die Alternative: eine Sechsstufen-Automatik mit manuellen Eingriffsmöglichkeiten via Schaltwippen. Beide Varianten haben ihren Reiz – puristisch ist aber eindeutig die manuelle Option. Die Gewichtsverteilung liegt nahezu bei 50:50, was dem Fahrverhalten zu spürbarer Ausgewogenheit verhilft. Kein übertriebenes Unter- oder Übersteuern, sondern kontrollierbares Fahrverhalten am Limit.
In Sachen Verbrauch gibt sich der Spider zurückhaltend – zumindest auf dem Papier. Mit einem WLTP-Durchschnitt von 6,4 Litern auf 100 Kilometer ist er effizient, realistisch liegt der Praxiswert eher bei 7 bis 8 Litern, je nach Einsatzgebiet und Fahrweise. Im Stadtverkehr genehmigt sich der Turbo gern etwas mehr, auf der Landstraße zeigt er sich genügsamer. Der Tank fasst 45 Liter, was bei zurückhaltender Fahrweise eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern ermöglicht. Wer den Abarth jedoch artgerecht bewegt, wird häufiger an der Zapfsäule stehen – aber mit einem Grinsen im Gesicht.
Fahrwerk für Querdynamik
Die Abstimmung des Fahrwerks ist das Rückgrat des Abarth 124 Spider. Während der Mazda MX-5 noch einen gewissen Restkomfort zulässt, wurde der Abarth konsequent auf Fahrdynamik getrimmt. Die Bilstein-Stoßdämpfer sind straff, aber präzise, die Querlenker vorn und hinten sorgen für hohe Stabilität und Kontrolle auch bei ambitionierter Fahrweise. Die Karosserie ist mit zusätzlichen Domstreben und einem verstärkten Vorderbau ausgesteift – das Resultat ist eine merklich höhere Verwindungssteifigkeit, die sich besonders in engen Kurven und schnellen Richtungswechseln auszahlt. Der Spider liegt flach, hart und direkt auf der Straße.Das serienmäßige mechanische Sperrdifferenzial verteilt die Kraft gezielt auf die Hinterräder und unterstützt bei dynamischem Kurvenfahren. Gerade in engen Serpentinen oder bei Lastwechseln lässt sich das Fahrzeug kontrolliert über das Gaspedal lenken. Die Bremsanlage mit gelochten 280-mm-Scheiben und Vierkolbensätteln von Brembo greift kompromisslos zu. Kein schwammiges Pedalgefühl, kein Nachlassen bei sportlicher Gangart – hier passt das Paket. Das ABS regelt fein, ohne zu früh einzugreifen, was erfahrenen Fahrern mehr Freiraum lässt.
Serienmäßig stehen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 205/45er-Bereifung auf dem Programm. Optional lassen sich geschmiedete OZ-Felgen montieren – leichter, steifer, motorsport-erprobt. Die Reifenwahl ist entscheidend: Wer das Potenzial des Fahrwerks ausschöpfen will, sollte auf hochwertige Sportreifen setzen. Der Abrollkomfort ist zweitrangig – der Abarth kommuniziert jede Unebenheit, jede Veränderung im Gripniveau. Für Trackdays oder ambitionierte Landstraßenfahrten ist dieses Fahrwerk ein Geschenk. Wer jedoch einen Gleiter sucht, wird hier nicht glücklich. Der Abarth fährt nicht weich – er beißt.
Knackig, laut, ehrlich
Der Abarth 124 Spider ist kein leiser Begleiter – und will es auch nicht sein. Vom ersten Start an meldet sich die Abgasanlage mit einem tiefen Grollen. Die „Record Monza“ Sportauspuffanlage ist kein leises Röhrchen, sondern ein Statement. Sie blubbert im Stand, knallt beim Schalten und schreit, wenn es Richtung Drehzahlbegrenzer geht. Der Sound ist mechanisch, roh und unverfälscht – kein synthetisch generiertes Motorengeräusch, sondern echtes Metall auf Leistung. Wer mit geschlossenem Dach unterwegs ist, spürt trotzdem jede Zündung im Rückgrat. Akustisch ist der 124 Spider eine Ausnahmeerscheinung in seiner Klasse.Die Lenkung passt zum Charakter: direkt, mit ausreichend Rückmeldung, aber nicht zu leichtgängig. Sie vermittelt ein ehrliches Gefühl für Grip und Haftung, ohne künstlich auf Dynamik getrimmt zu sein. Das Fahrzeug reagiert spontan auf kleinste Bewegungen, bleibt dabei aber berechenbar. Das Heck kündigt frühzeitig an, wenn es ans Limit geht – ein klarer Vorteil für sportlich ambitionierte Fahrer. Geradeauslauf und Spurtreue sind auch bei höheren Geschwindigkeiten stabil. Der Abarth belohnt aktives Fahren, verlangt aber ebenso volle Aufmerksamkeit. Wer abschaltet, verliert Kontrolle.
Komfort ist in diesem Kapitel kein Thema. Der Abarth 124 Spider kennt keine Rücksicht auf Geräuschdämmung oder Schwingungsentkopplung. Der Wind pfeift über die Windschutzscheibe, der Motor lärmt, das Fahrwerk klappert bei schlechten Straßen – und das ist gut so. Alles, was nicht dem Fahrgefühl dient, wurde weggelassen. Selbst die Fahrmodi verändern nicht viel: Sie schärfen das Ansprechverhalten und beeinflussen den Klangcharakter der Abgasanlage, lassen aber das Grundverhalten unangetastet. Der Abarth ist ehrlich – er klingt so, wie er fährt: kompromisslos und direkt.

© Stellantis / Abarth
Technik für Traditionalisten
Der Abarth 124 Spider verzichtet bewusst auf das digitale Übermaß moderner Fahrassistenzsysteme. Hier zählt die Fähigkeit des Fahrers, nicht die Elektronik. Zur Serienausstattung gehören klassische Sicherheitssysteme wie ABS, ein fein abgestimmtes ESP, Reifendrucküberwachung und eine funktionale Berganfahrhilfe. Wer mehr will, kann optional eine Rückfahrkamera und einen Totwinkelassistenten dazubuchen – das war’s. Kein Spurhaltewarner, keine Notbremsautomatik, keine Kamera-Überwachung. Wer fährt, ist selbst verantwortlich. Das passt zum Charakter des Fahrzeugs: Kontrolle gehört in die Hände des Menschen, nicht in die Algorithmen eines Rechners.Die passive Sicherheit ist auf solidem Niveau. Vier Airbags schützen Fahrer und Beifahrer, die Fahrgastzelle ist verwindungssteif und wurde in kritischen Bereichen gezielt verstärkt. Ein offizieller Crashtest des Abarth liegt zwar nicht vor, doch der baugleiche Mazda MX-5 schnitt bei Euro NCAP mit vier von fünf Sternen ab – ein realistischer Indikator für die Schutzwirkung. Seitenaufprallschutz, Energie absorbierende Strukturen und moderne Gurtstraffer sind selbstverständlich vorhanden. Dennoch: Wer sich in einen Abarth setzt, entscheidet sich bewusst gegen den Sicherheits-Kokon vieler Neuwagen.
Die Lichttechnik des Abarth 124 Spider ist hochwertig, ohne überladen zu wirken. Bi-LED-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung garantieren bei Dunkelheit gute Sicht. Die LED-Rückleuchten sorgen für klare Sichtbarkeit auch bei widrigen Bedingungen, das LED-Tagfahrlicht unterstreicht den markanten Look der Front. Die Lichtverteilung ist präzise, die Leuchtweite ausreichend für dynamisches Fahren bei Nacht. Matrix-LED oder dynamisches Kurvenlicht gibt es hier nicht – aber auch keine Blendorgien. Statt Hightech-Spielerei setzt der Abarth auf bewährte Technik, die funktioniert. Wer klare, analoge Rückmeldungen bevorzugt, findet hier den passenden Gegenentwurf zur heutigen Sensorflut.
Preisgestaltung mit Profil
Der Einstiegspreis des Abarth 124 Spider lag zuletzt bei knapp 40.000 Euro. Mit Ausstattung, Sonderlackierung, Performance-Paket und Automatik kratzt das Fahrzeug an der 45.000-Euro-Marke. Der 124 Spider wird nicht mehr produziert – er ist nur noch als Gebraucht- oder Lagerfahrzeug verfügbar. Das macht ihn zum Sammlerobjekt für Kenner und Fahrer mit klarer Haltung.
© Stellantis / Abarth
Gegner im Rückspiegel
Der härteste Gegenspieler des Abarth 124 Spider kommt nicht aus Fernost, sondern aus München: der BMW Z4 sDrive20i. Er ist stärker, komfortabler und technologisch deutlich weiter. 197 PS aus einem 2,0-Liter-Turbomotor, ein vollwertiger Alltagskofferraum und ein umfassendes Arsenal an Assistenzsystemen machen ihn zum ernstzunehmenden Kontrahenten. Der Z4 beschleunigt in 6,6 Sekunden auf 100 km/h – also schneller als der Abarth – und bleibt auch bei höherem Tempo gelassener, leiser, souveräner.Drei entscheidende Unterschiede: Erstens punktet der BMW mit überlegener Innenraumqualität – hochwertige Materialien, digitale Instrumente und ein modernes Infotainmentsystem setzen Maßstäbe in der Klasse. Zweitens überzeugt der Z4 durch Langstreckentauglichkeit. Der Abarth ist auf der Landstraße zu Hause, während der Z4 auch auf der Autobahn glänzt. Drittens: Assistenz und Sicherheit. Der BMW wartet mit Spurhalteassistent, adaptivem Tempomat und Notbremssystem auf – Technologien, die dem Abarth komplett fehlen.
Doch mit all seiner Technik wirkt der Z4 distanziert. Der Abarth 124 Spider dagegen ist roher, unmittelbarer, näher dran. Was der Z4 an Komfort liefert, kontert der Abarth mit Gefühl. Wer Leistung in Zahlen misst, landet beim BMW. Wer Gänsehaut sucht, sitzt im Abarth. Hier zeigt sich, wie unterschiedlich Fahrspaß interpretiert werden kann – zwischen Präzision und Provokation.
Merkmal | Abarth 124 Spider | BMW Z4 sDrive20i |
---|---|---|
Leistung | 170 PS (125 kW) bei 5500 U/min | 197 PS (145 kW) bei 4500–6500 U/min |
Drehmoment | 250 Nm bei 2500 U/min | 320 Nm bei 1450–4200 U/min |
Beschleunigung (0–100 km/h) | 6,8 Sekunden | 6,6 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 232 km/h | 240 km/h |
Getriebe | 6-Gang manuell / Automatik | 8-Gang Automatik |
Antrieb | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb |
Länge / Breite / Höhe | 4,05 m / 1,74 m / 1,23 m | 4,32 m / 1,86 m / 1,30 m |
Radstand | 2,31 m | 2,47 m |
Leergewicht | 1060 kg | 1495 kg |
Kofferraumvolumen | 140 Liter | 281 Liter |
Verbrauch (WLTP) | 6,4 l/100 km | 6,8 l/100 km |
Fahrwerk | Bilstein-Dämpfer, straff abgestimmt | Adaptives Fahrwerk optional |
Felgen / Reifen | 17 Zoll / 205/45 R17 | 17 Zoll / 225/50 R17 |
Assistenzsysteme | ABS, ESP, optional Totwinkelwarner | Spurhalteassistent, Notbremse, ACC |
Infotainment | Touchscreen, Bluetooth, USB | iDrive, Navigation, Digital Cockpit |
Preis (Neupreis ab) | ca. 40.000 € (nicht mehr im Verkauf) | ab ca. 53.000 € |